Lehnstedt

Führung zu Lehnstedts Hünengräbern 2014


Im Mai waren viele Lehnstedter Bürger der Vergangenheit auf der Spur: 30 Gäste folgten der Einladung des Heimatvereins, um sich von Ralf Mehrtens die Großsteingräber in und um Lehnstedt zeigen und erklären zu lassen. Und sie sollten nicht enttäuscht werden, denn Ralf Mehrtens wusste viel zu erzählen.

Während der Führung wurden insgesamt sieben Steingräber angesteuert, die alle bereits 5000 Jahre alt sind. Begonnen wurde der Vortrag mitten im Dorf, am Hünengrab, das auch das Wappen Lehnstedts ziert. Es handelt sich hier um ein sogenanntes Dolmengrab mit vier Trägern und einem großen Deckstein. Dieser Stein ist 3,20 Meter lang. Dellen und Näpfchen auf der Oberfläche heißen Schalen. Dort hinein wurden Opfer für böse Geister gelegt, so glaubt man.

Das Hünengrab auf der Braakheide ist kein echtes Dolmengrab mehr, sondern ist länglich angeordnet mit mehreren Decksteinen. Eine Zeichnung von Hermann Allmers aus dem Jahre 1845 belegt, dass das Steingrab früher noch größer war und eine Länge von 6,5 Metern hatte.

Das Hünengrab hinter dem Forsthaus ist eine große Steinkammer mit einer Länge von gut 10 Metern. Die Kammer konnte man durch einen kurzen Eingang an der Längsseite betreten. Im Forst Düngel wurden noch mehrere Hünengräber angesteuert, darunter auch eines nahe Meyenburg, das während des Autobahnbaus komplett von Radladern umgesetzt wurde.

In den Steingräbern wurden viele Beigaben gefunden. Teile von Waffen, z.B. Pfeilspitzen, verzierte Scherben von Schalen und Gefäßen oder Teile von Werkzeugen, z.B. Steinbeile, lassen darauf schließen, dass die Menschen damals an ein Leben nach dem Tod glaubten. Leider sind alle Hünengräber als Steinbruch zweckentfremdet worden und nicht mehr in ihrer ursprünglichen Form vorhanden.

Die vielen Großsteingräber nahe Lehnstedts belegen, dass das Gebiet um Lehnstedt schon sehr früh besiedelt war. Alle Teilnehmer dieser kulturhistorischen Führung hatten nach drei Stunden viel Interessantes und Wissenswertes über diese Denkmäler gehört und viel Lob für Ralf Mehrtens übrig.

Gruppenfoto Führung